SPD Hückeswagen

Die gute Nachricht zuerst: ein neues Bürgerbad wird kommen. Die schlechte Nachricht: es wird eine abgespeckte Variante sein. Warum wir uns mit der Entscheidung dafür schwertaten, könnt ihr hier lesen:

Nachdem uns Bürgermeister Dietmar Persian auf finanziell schlechte Zeiten einstimmte, belegte Kämmerin Isabell Bever diese Prognosen mit Zahlen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es in Hückeswagen zunehmend schwerer wird, einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen. Die Idee von Bever und Persian ist, das Geld aus der Kanalnetzübertragung hierfür zu nutzen.  Ob die Stadtverwaltung hierfür eine Mehrheit bekommt, wird im März entschieden.

Das zweite Thema war unser Bürgerbad. Dass wir ein neues Bad im Brunsbachtal bauen wollen, hat der Stadtrat bereits im Juni beschlossen. Nachdem sich ein Arbeitskreis seitdem damit beschäftigte, wie das neue Bad aussehen soll, wurde über die einzelnen Komponenten der Ausstattung im Rat am Freitag entschieden. Und genau hier gingen die Meinungen der einzelnen Fraktionen und Bürgermeister Persian weit auseinander. Während die CDU, FDP, FaB und Persian sich auf die Daseinsvorsorge reduzierten, versuchten die SPD und Grüne den Beschluss vom Juni umzusetzen. Dieser lautet: Wir wollen ein familienfreundliches Bad mit Aufenthaltsqualität. Die Begriffe Daseinsvorsorge, Familienfreundlichkeit und Aufenthaltsqualität wurden am Freitag aber unterschiedlich bewertet. Offensichtlich haben die pessimistischen Worte und Zahlen von Bürgermeister und Kämmerin so viel Wirkung hinterlassen, dass die CDU, FDP und FaB einer Sauna und einem Dreimeter-Sprungturm nicht zustimmten. Dies ist extrem bitter. Vor allem, weil die FaB ständig vorgeben, angeblich für die Bürger zu handeln und dann wieder die finanziell Schwächeren vergessen, die kein Auto haben und sich kein H2O und Mediterana leisten können. Und selbst CDU-Fraktionsvorsitzender Pascal Ulrich in der Sitzung klug bemerkte, lieber überschuldet mit einer guten Infrastruktur zu leben, als überschuldet mit einer schlechten. Gehört ein familienfreundliches Bad nicht zu einer guten Infrastruktur? Mit der anschließenden Entscheidung, einem Bad ohne Sauna und Dreimeter-Turm zuzustimmen, taten wir uns von der SPD sehr schwer. Nach einer Unterbrechung der Sitzung und interner Beratung stimmten wir aber sehr schweren Herzens dieser reduzierten Lösung zu. Eine Ablehnung hätte als Folge haben können, dass kein Bad in absehbarer Zeit gebaut wird. Die SPD war immer für den Neubau eines Bürgerbades. Wo wir uns aber schwertaten, war dieser abgespeckten Lösung zuzustimmen. Ob es am Freitag ein guter Tag für Hückeswagen war, bleibt abzuwarten. Eben leider nur der Spatz in der Hand.